"Es war ein unfassbar gutes und spannendes Erlebnis für mich ein paar Tage in
einem Pflegeheim zu verbringen und den Tag mit diesen älteren und mit sehr viel
Lebenserfahrung gesegneten Menschen zu verbringen!"
"Zeit auch für mich endlich eine Zusammenfassung über meinen ersten Care
& Travel Aufenthalt zu verfassen!
Es war ein unfassbar gutes und spannendes Erlebnis für mich ein paar Tage in
einem Pflegeheim zu verbringen und den Tag mit diesen älteren und mit sehr viel
Lebenserfahrung gesegneten Menschen zu verbringen!
Auf der Hinfahrt zu diesem Pflegeheim wusste ich selbst nicht so recht, was
mich erwartet – ich bin bis hierhin nur für Kurzbesuche in Pflegeheimen gewesen
und habe somit wenig vom Alltag bzw. dem wirklichen Leben der alten Menschen
dort mitbekommen - somit war ich etwas aufgeregt, aber vor allem auch voller
Neugierde.
Zu Beginn kam ich dort (nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten, da
heutige Handys bei -15 Grad nicht mehr so funktionsfähig sind) etwas verspätet
an, wurde dort dann gleich mega herzlich begrüßt.
Diese Herzlichkeit zeigten die Angestellten nicht nur mir gegenüber, sondern
genauso untereinander & vor allem gegenüber den Bewohnern, selbst wenn diese
davon nicht mehr viel mitzubekommen schienen – das war sehr beeindruckend!
Man hat gemerkt, dass die Pfleger & Therapeuten wirklich für diese
Aufgabe brennen und den älteren Menschen ein möglichst angenehmes Leben
bescheren wollen. Aber auch von den Bewohnern konnte ich super viel lernen:
Gleich zu Beginn erklärte mir eine Dame, als ich ihr vom Handy Problem
erzählte, dass das früher ja kein Problem war, da hat man etwas ausgemacht &
dann war das sicher und man musste sich nicht noch mal absprechen – die sind
aber wohl nicht Deutsche Bahn gefahren…
Oder ein Mann, der seit mehreren Jahren aufgrund einer Lungenerkrankung ein
Beatmungsgerät bei sich haben muss und trotzdem noch eine große Lebensfreude
ausstrahlte und Witze riss, erklärte mir (nach meiner Nachfrage), dass man nur
seinen Humor nie verlieren darf, dann hat das Leben immer noch einen Sinn.
Es blieb aber auch viel Zeit für Geschichten aus deren Zeit, wie das Leben
früher war, wie es in der Gegend früher aussah, und sie legten mir ans Herz,
dass man vor allem die heutige Reisefreiheit in Deutschland zu schätzen wissen
solle – sie könnten sich nicht vorstellen, dass das früher möglich gewesen wäre
in diesem Maße.
Bedrückende Sachen gab es allerdings auch zu hören, beispielsweise dass viele
Menschen im Pflegeheim ihren Ehepartner (mit dem sie meist viele viele Jahre
zusammen waren) vor Jahren verloren haben und immer noch sehr gerne von ihm/ihr
erzählen und davon überzeugt sind, dass das der/die richtige war. Diese
komplette Bindung an einen Menschen schien für diese Menschen insgesamt etwas
unfassbar gutes und schönes gewesen zu sein. „Auch wenn es schlechte Zeiten
gibt, das Wichtigste ist, dass man nie vergisst, was man am anderen Menschen hat
& man sich jeden Tag neu Mühe gibt, auch wenn es schwer fällt“.
Am letzten Tag ging es für mich dann nachmittags auch noch auf die
„beschützte Station“, dort wohnen demente Leute mit Hin- und Weglauftendenz, was
für mich das Herausfordernste war – und wo ich die beste Erfahrung hatte. Denn
einige dieser Menschen schienen wenig mitzubekommen, aber sie hatten trotzdem
noch eine unfassbare Lebensfreude! Zwar konnte ich oft nicht verstehen, was sie
meinten, aber sie lachten noch so viel & hatten noch offensichtlich so viel
Spaß am Leben.
Anfangs war ich etwas überfordert, doch wenn man versucht auf
diese Menschen in ihrer Weise einzugehen, freut sie das und man kommt dann
leicht in ein „Gespräch“ auf ihrer Ebene! Das nahm mir persönlich auch etwas die
Angst vor dieser Erkrankung.
Das war jetzt nur ein kleiner Ausschnitt aus den Gesprächen mit den
Leuten - Natürlich hat man in diesen Tagen auch viel gespielt, gebacken,
gesungen mit den Bewohnern und dabei versucht alle ein wenig mit einzubinden.
Nachmittags und Abend hatte ich dann auch zur freien Verfügung und konnte mir
das Städtchen anschauen und in der wunderschönen Natur wandern gehen und dabei
auch viel über das Erlebte nachdenken!
Insgesamt waren es herausfordernde, spannende und vor allem sehr sehr coole
Tage, in denen ich so viel mitgenommen habe und hoffe, auch den Bewohnern etwas
mitgegeben haben zu können! Ich kann nur jedem empfehlen, so etwas mal
auszuprobieren :)"
(Jonas Dülk)