Erfahrungsberichte der Reisenden

Care and Travel bei -15°C (Fürstin-Wilhelmine-Stiftung)

"Es war ein unfassbar gutes und spannendes Erlebnis für mich ein paar Tage in einem Pflegeheim zu verbringen und den Tag mit diesen älteren und mit sehr viel Lebenserfahrung gesegneten Menschen zu verbringen!"

Mehr…

"Zeit auch für mich endlich eine Zusammenfassung über meinen ersten Care & Travel Aufenthalt zu verfassen!

Es war ein unfassbar gutes und spannendes Erlebnis für mich ein paar Tage in einem Pflegeheim zu verbringen und den Tag mit diesen älteren und mit sehr viel Lebenserfahrung gesegneten Menschen zu verbringen!

Auf der Hinfahrt zu diesem Pflegeheim wusste ich selbst nicht so recht, was mich erwartet – ich bin bis hierhin nur für Kurzbesuche in Pflegeheimen gewesen und habe somit wenig vom Alltag bzw. dem wirklichen Leben der alten Menschen dort mitbekommen - somit war ich etwas aufgeregt, aber vor allem auch voller Neugierde.

Zu Beginn kam ich dort (nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten, da heutige Handys bei -15 Grad nicht mehr so funktionsfähig sind) etwas verspätet an, wurde dort dann gleich mega herzlich begrüßt.

Diese Herzlichkeit zeigten die Angestellten nicht nur mir gegenüber, sondern genauso untereinander & vor allem gegenüber den Bewohnern, selbst wenn diese davon nicht mehr viel mitzubekommen schienen – das war sehr beeindruckend!

Man hat gemerkt, dass die Pfleger & Therapeuten wirklich für diese Aufgabe brennen und den älteren Menschen ein möglichst angenehmes Leben bescheren wollen. Aber auch von den Bewohnern konnte ich super viel lernen:

Gleich zu Beginn erklärte mir eine Dame, als ich ihr vom Handy Problem erzählte, dass das früher ja kein Problem war, da hat man etwas ausgemacht & dann war das sicher und man musste sich nicht noch mal absprechen – die sind aber wohl nicht Deutsche Bahn gefahren…

Oder ein Mann, der seit mehreren Jahren aufgrund einer Lungenerkrankung ein Beatmungsgerät bei sich haben muss und trotzdem noch eine große Lebensfreude ausstrahlte und Witze riss, erklärte mir (nach meiner Nachfrage), dass man nur seinen Humor nie verlieren darf, dann hat das Leben immer noch einen Sinn.

Es blieb aber auch viel Zeit für Geschichten aus deren Zeit, wie das Leben früher war, wie es in der Gegend früher aussah, und sie legten mir ans Herz, dass man vor allem die heutige Reisefreiheit in Deutschland zu schätzen wissen solle – sie könnten sich nicht vorstellen, dass das früher möglich gewesen wäre in diesem Maße.

Bedrückende Sachen gab es allerdings auch zu hören, beispielsweise dass viele Menschen im Pflegeheim ihren Ehepartner (mit dem sie meist viele viele Jahre zusammen waren) vor Jahren verloren haben und immer noch sehr gerne von ihm/ihr erzählen und davon überzeugt sind, dass das der/die richtige war. Diese komplette Bindung an einen Menschen schien für diese Menschen insgesamt etwas unfassbar gutes und schönes gewesen zu sein. „Auch wenn es schlechte Zeiten gibt, das Wichtigste ist, dass man nie vergisst, was man am anderen Menschen hat & man sich jeden Tag neu Mühe gibt, auch wenn es schwer fällt“.

Am letzten Tag ging es für mich dann nachmittags auch noch auf die „beschützte Station“, dort wohnen demente Leute mit Hin- und Weglauftendenz, was für mich das Herausfordernste war – und wo ich die beste Erfahrung hatte. Denn einige dieser Menschen schienen wenig mitzubekommen, aber sie hatten trotzdem noch eine unfassbare Lebensfreude! Zwar konnte ich oft nicht verstehen, was sie meinten, aber sie lachten noch so viel & hatten noch offensichtlich so viel Spaß am Leben.
Anfangs war ich etwas überfordert, doch wenn man versucht auf diese Menschen in ihrer Weise einzugehen, freut sie das und man kommt dann leicht in ein „Gespräch“ auf ihrer Ebene! Das nahm mir persönlich auch etwas die Angst vor dieser Erkrankung.

 Das war jetzt nur ein kleiner Ausschnitt aus den Gesprächen mit den Leuten - Natürlich hat man in diesen Tagen auch viel gespielt, gebacken, gesungen mit den Bewohnern und dabei versucht alle ein wenig mit einzubinden. Nachmittags und Abend hatte ich dann auch zur freien Verfügung und konnte mir das Städtchen anschauen und in der wunderschönen Natur wandern gehen und dabei auch viel über das Erlebte nachdenken!

Insgesamt waren es herausfordernde, spannende und vor allem sehr sehr coole Tage, in denen ich so viel mitgenommen habe und hoffe, auch den Bewohnern etwas mitgegeben haben zu können! Ich kann nur jedem empfehlen, so etwas mal auszuprobieren :)"

(Jonas Dülk) 

Weniger…

Erste Erfahrung mit Care & Travel (Fürstin-Wilhelmine-Stiftung)

"Nun ist es an der Zeit, ein Résumé über meine ganze erste Erfahrung mit Care & Travel in der Fürstin Wilhelmine Stiftung zu ziehen.

Es war für mich eine großartige Erfahrung und der schönste Urlaub meines noch jungen Lebens!

Die Liebe, mit der sich die Menschen dort begegnen und die Freude, mit der die Mitarbeiter ihrem Werk nachgehen ist wahrhaft erhebend.

Ich empfehle es JEDEM, einmal einen Blick in dieses Haus zu werfen, ob interessiert in Pflege oder nicht. Einfach, um die positive Stimmung dort aufzunehmen und zu erfahren, wie schön es sein kann, in einem gutem Team zu arbeiten. Wenn man diese Vita dann in die Welt hinaus trägt, hat man vieles erreicht.

Für alle, die in Pflege und andere medizinische Berufe interessiert sind, empfehle ich es umso mehr. Von den Menschen dort, ob Team oder Bewohner, kann man sehr viel für sein Leben und seinen späteren Beruf lernen.

Die Fürstin Wilhelmine Stiftung ist für mich der Inbegriff eines guten Pflegeheimes geworden und ich hoffe, dass sich vielen andere etwas davon abschauen werden. Ich bin jedoch auch sicher, dass es viele viele andere sehr gute Pflegeheime gibt, von denen sich dieses Haus sich auch etwas abschauen kann, sodass es für seine Bewohner ein immer besseres Leben bieten kann.

Diese Reise hat alle meine Erwartungen bei weitem übertroffen und von den Tagen und Wochen an Arbeit, die ich investiert habe, um diese Seiten aufzubauen, zu planen und Pflegeheime zu kontaktieren, war mir allein für diese eine Reise jede Sekunde wert! Und ich bin gewillt, immer weiter daran zu arbeiten, um so vielen Menschen wie möglich eine solch inspirierende Erfahrung zu ermöglichen.

Ich freue mich über jeden, der dabei mitarbeiten möchte, diesen Traum zu verwirklichen und über jeden, der selbst Care & Travel ausprobiert."

(Alexander Popp, Gründer von Care and Travel)

Zum vollständigen Reisetagebuch: Fürstin Wilhelmine Stiftung